Unsere Schupfe

Um 16 Uhr kommen wir in den Mauerwiesen - so heißt unser Bergwiesenareal von ca. 4 ha - bei der Schupfe meiner Eltern an und ich muss leider feststellen, dass eine Lawine das Dach komplett eingedrückt hat.
Ich denke darüber nach,
wie fleißig die Menschen die Balken hierher heraufgetragen haben, denn da gibt es weit und breit keinen Wald. Und nachdem diese Schupfe einmal von einer Lawine weggerissen wurde, musste mein Vater und dessen Bruder die Balken, die von der Lawine zu Tal gerissen wurden aber noch brauchbar waren, wieder hinaufschleppen und mit neuen ergänzen und so das Teil wieder funktionstüchtig machen. Fast unvorstellbar.
Die Sommerarbeit hier dauerte so ca. 4- 5 Wochen und um nicht jeden Tag so weit gehen zu müssen, haben manche Bauern, so auch mein Urgroßvater, in deren Schupfen auf dem Heu übernachtet.
Ich denke darüber nach,
dass auch ich hier geholfen habe, vor 30 und mehr Jahren, als Schulbub. Und mir fällt ein, dass mein Vater da eine Kochstelle errichtet hatte, auf der wir einmal Mus (= eine breiige Masse aus Mehl und Wasser oder Milch) kochten.
Von hier aus wurde das Bergheu dann zu besagtem Aufzug getragen (ca. 15 Minuten Tragezeit pro Trogitle), der an einer geeigneten Stelle niedergezogen und -gehängt war, um die Trogitlin einhängen zu können und dann hinausschießen zu lassen zum Brochet. Der Seilaufzug ging nämlich viel weiter hinauf bis nach Kapaun.


So schauts hier im Herbst aus, wenn man von unserer Schupfe zum Brochet hinausblickt.
Den besagten Seilaufzug gibts nicht mehr, wohl aber haben wir beim Hereinwandern das Tragseil auf dem Boden liegen sehen.

Im Spätsommer aus ähnlicher Perspektive mit weiterem Winkelbereich (Foto von Josef Oberwalder)

Hier beende ich nun den Teil der Wanderung, den ich "Auf den Spuren der Eltern" nenne.
Wir aber wandern noch wesentlich weiter, denn unser Vorhaben heißt noch:

Kapaunspitz
Donnerstein
Speikboden


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